Fördermittel für Barrierefreiheit: Zuschüsse für private und öffentliche Bauprojekte nutzen
Barrierefreiheit ist ein wichtiger Baustein für eine inklusive Gesellschaft. Sie ermöglicht Menschen mit Behinderungen und eingeschränkter Mobilität eine gleichberechtigte Teilhabe am öffentlichen und privaten Leben. Um die Umsetzung von barrierefreien Bauprojekten zu fördern, stehen zahlreiche Förderprogramme zur Verfügung. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Fördermöglichkeiten es gibt und wie Sie diese optimal nutzen können.
Warum Fördermittel für Barrierefreiheit wichtig sind
Der Bedarf an barrierefreien Wohnungen, öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln wächst stetig. Barrierefreie Maßnahmen erleichtern nicht nur den Alltag von Menschen mit Behinderungen, sondern auch von älteren Menschen und Familien mit Kinderwagen. Fördermittel helfen, finanzielle Hürden zu überwinden und barrierefreie Projekte schneller und effizienter umzusetzen.
Die wichtigsten Förderprogramme für Barrierefreiheit
Hier sind die zentralen Fördermöglichkeiten, die Sie für private und öffentliche Bauprojekte nutzen können:
1. KfW-Förderung „Altersgerecht Umbauen“
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet Zuschüsse und Kredite für Maßnahmen zur Barrierefreiheit in Wohnungen und Häusern.
- Förderfähige Maßnahmen: Einbau von Treppenliften, Verbreiterung von Türen, bodengleiche Duschen und barrierefreie Zugänge.
- Förderhöhe: Zuschüsse bis zu 6.250 Euro pro Wohneinheit oder Kredite bis zu 50.000 Euro.
- Voraussetzungen: Maßnahmen müssen den technischen Mindestanforderungen der KfW entsprechen.
2. Förderung durch die Aktion Mensch
Die Aktion Mensch unterstützt Projekte, die Inklusion und Barrierefreiheit fördern. Das Angebot richtet sich an gemeinnützige Organisationen und öffentliche Einrichtungen.
- Förderfähige Projekte: Umbau von öffentlichen Gebäuden, Installation barrierefreier Zugänge und barrierefreie Spielplätze.
- Förderhöhe: Bis zu 100.000 Euro je nach Projektgröße und -umfang.
- Voraussetzungen: Das Projekt muss einen inklusiven Mehrwert bieten.
3. Bundesförderung für Barrierefreiheit im öffentlichen Raum
Die Bundesförderung richtet sich an Kommunen und öffentliche Einrichtungen, die barrierefreie Bauprojekte realisieren möchten.
- Förderfähige Maßnahmen: Barrierefreie Gestaltung von Bahnhöfen, Bushaltestellen und öffentlichen Wegen.
- Förderhöhe: Bis zu 75 % der Kosten, abhängig von der Bedeutung des Projekts.
- Voraussetzungen: Das Projekt muss zur Verbesserung der Mobilität und Zugänglichkeit beitragen.
4. Landesförderprogramme für Barrierefreiheit
Viele Bundesländer bieten zusätzliche Fördermittel für barrierefreie Bauprojekte an. Diese Programme sind oft speziell auf die regionalen Bedürfnisse ausgerichtet.
- Beispiele: Programme der NRW.BANK (Nordrhein-Westfalen), der L-Bank (Baden-Württemberg) und der SAB (Sachsen).
- Förderhöhe: Variiert je nach Bundesland, häufig zwischen 5.000 und 20.000 Euro.
- Voraussetzungen: Regionale Bindung und Nachweis der Barrierefreiheit.
5. Steuerliche Vorteile für barrierefreie Maßnahmen
Neben direkten Zuschüssen können private Bauherren steuerliche Erleichterungen für Maßnahmen zur Barrierefreiheit in Anspruch nehmen.
- Förderfähige Maßnahmen: Einbau von Treppenliften, barrierefreie Badezimmer und Aufzüge.
- Förderhöhe: Abzugsfähige Kosten bis zu 20 % der Investitionssumme.
- Voraussetzungen: Maßnahmen müssen durch Fachbetriebe durchgeführt werden.
Wie beantragen Sie Fördermittel erfolgreich?
Die Beantragung von Fördermitteln für Barrierefreiheit erfordert eine sorgfältige Planung. Beachten Sie diese Schritte:
- Projekt planen: Definieren Sie konkrete Ziele und erstellen Sie einen Plan mit den notwendigen Maßnahmen.
- Energie- oder Barrierefreiheitsexperten hinzuziehen: Lassen Sie sich von einem Fachberater zu den technischen Anforderungen und Fördermöglichkeiten beraten.
- Förderprogramme recherchieren: Prüfen Sie nationale und regionale Programme, die für Ihr Projekt infrage kommen.
- Unterlagen vorbereiten: Halten Sie alle notwendigen Dokumente bereit, z. B. Pläne, Angebote und technische Nachweise.
- Antrag einreichen: Reichen Sie Ihren Förderantrag fristgerecht bei der zuständigen Stelle ein.
Fazit: Barrierefreiheit durch Fördermittel realisieren
Fördermittel für Barrierefreiheit erleichtern die Umsetzung inklusiver Bauprojekte und tragen dazu bei, die Lebensqualität vieler Menschen zu verbessern. Ob private Maßnahmen in Wohnungen oder öffentliche Bauprojekte – mit den passenden Zuschüssen können Sie Ihr Vorhaben erfolgreich umsetzen. Informieren Sie sich jetzt und starten Sie in eine barrierefreie Zukunft!
Weiterführende Informationen und Quellen
- KfW – Kreditanstalt für Wiederaufbau (Zuschüsse und Kredite für barrierefreies Wohnen)
- Aktion Mensch (Förderung von Inklusions- und Barrierefreiheitsprojekten)
- Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (Bundesförderung für barrierefreies Bauen)
- Förderdatenbank des Bundes (Übersicht aller bundesweiten und regionalen Förderprogramme)
- Pflegekasse (Zuschüsse für Pflegehilfsmittel und wohnumfeldverbessernde Maßnahmen)
- L-Bank Baden-Württemberg (Landesförderprogramme für barrierefreies Bauen)
- NRW.BANK (Förderprogramme für barrierefreie Maßnahmen in Nordrhein-Westfalen)
- SAB – Sächsische Aufbaubank (Zuschüsse für barrierefreies Wohnen in Sachsen)
- Steuerliche Vorteile für barrierefreies Bauen (Informationen zu steuerlichen Erleichterungen)